Der Bassbariton Dominik Wörner studierte Kirchenmusik, Musikwissenschaft, Cembalo, Orgel und Gesang in Stuttgart, Fribourg und Bern. Sein maßgeblicher Lehrer in Gesang war Jakob Stämpfli. Die Meisterklasse für Lied bei Irwin Gage in Zürich schloss er mit Auszeichnung ab.
Den Grundstein für seine internationale Karriere legte er mit dem Gewinn des 1. Preises beim renommierten Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig 2002.
Mit den grossen Oratorienpartien seines Fachs trat er in den wichtigsten Konzertsälen der Welt auf; beispielhaft seien genannt Concertgebouw Amsterdam, Royal Albert Hall London, Théâtre des Champs Elysées Paris, Lincoln Center New York, Sydney Opera House, Tokyo Suntory Hall. Dabei arbeitete er mit bedeutenden Dirigenten zusammen wie etwa Carl Saint Clair, Christophe Coin, Claus Peter Flor, Thomas Hengelbrock, Pablo Heras-Casado, Philippe Herreweghe, Michael Hofstetter, Manfred Honeck, Tõnu Kaljuste, Sigiswald Kuijken, Peter Neumann, Philippe Pierlot, Helmuth Rilling oder Masaaki Suzuki. Als gern gesehener Gast trat er mit berühmten Orchestern und Ensembles auf wie dem Bach Collegium Japan, dem Concerto Melante, dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin, dem Concertgebouw Orkest Amsterdam, dem Nargen Festival Orchestra Tallinn, den Prager Philharmonikern, dem Symphonieorchester Bern, dem Tonhalleorchester Zürich, der Berliner Bachakademie, den Bamberger Symphonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Münchner Rundfunkorchester, dem Collegium Vocale Gent, La Petite Bande, dem Ensemble Baroque de Limoges, um nur einige anzuführen.
Daneben gilt seine besondere Leidenschaft dem Liedgesang. Mit seinem reichhaltigen Liedrepertoire gastierte Wörner unter anderem in Bern, Istanbul, Leipzig, München, Salzburg, Toblach, Tokyo und Zürich. Seine Einspielungen von Schuberts Winterreise und Schwanengesang – jeweils auf einem originalen Hammerflügel der Biedermeier-Zeit (ARS) – wurden in der Fachpresse als „exemplarisch und berührend“ gelobt. Als Artistic Director des Deutsch-Japanischen Liedforums Tokyo und Mitbegründer der Biennale „Kirchheimer Liedersommer“ bringt sich der vielseitige Künstler auch als Veranstalter aktiv für die Pflege des Kunstlieds in beiden Ländern ein. Die erste CD-Einspielung im Rahmen des DJL mit Masato Suzuki erfolgte auf einem historischen Streicher-Flügel von 1870 mit dem Zyklus „Die Schöne Magelone“ von Brahms.
Zugleich ist ihm der Einsatz für die Musik unserer Zeit ein wichtiges Anliegen, wovon mehrere Uraufführungen von Stücken zeugen, die Komponisten für ihn geschrieben haben, wie das im Triester Dom uraufgeführte „Canticum Canticorum” von Marco Sofianopoulo, Axel Ruoffs „Memento creatoris tui“ oder die „Lamentatio” sowie das „Triptychon” von Werner Jacob bei den Sebalder Nachtkonzerten Nürnberg (Produktion für den Bayerischen Rundfunk).
Sein erfolgreiches Operndebüt gab der Bassbariton in Solothurn in Rousseaus Le devin du village (cpo). Beim Murten Classics reüssierte er als Dulcamara in Donizettis L’elisir d’amore. Gefeiert wurden seine Darstellung als Nanni in Haydns L’infedeltà delusa in Mailand und München ebenso wie seine Interpretationen als Sander in Gretry’s Zémire et Azor sowie als Ulysses in Gouvys spätromantischer Oper Polyxena.
Mittlerweile dokumentieren rund 80 CD- und DVD-Produktionen Alter und Neuer Musik bei verschiedensten Labels – darunter auch preisgekrönte Aufnahmen (Echo Klassik, Diapason d’Or de l’Année, Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik) sowie etliche TV- und Rundfunkübertragungen – sein vielseitiges Können.
Höhepunkte der letzten Zeit waren Bachs Weihnachtsoratorium in Moskau, Mendelssohns Paulus im Herkulessaal München, Bach-Kantaten in der Berliner Philharmonie, Beethovens Missa solemnis in Bonn, Bachs Aeolus-Kantate in Budapest, Pergolesis La serva padrona in Klaipėda (Litauen), Haydns Schöpfung in Bern, Rossinis Petite messe solennelle in Basel, Monteverdis Selva morale in Barcelona, Konzerte und CD-Aufnahme mit Graupner-Kantaten in Darmstadt, eine Japan-Tournée mit dem Deutschen Requiem von Brahms sowie eine US-Tour (NY Lincoln Center u.a.) mit Bachs Weihnachtsoratorium und dem Bach Collegium Japan.
In nächster Zeit sind Auftritte im Amsterdam (Bach, Johannespassion), Gent (Graupner, Kantaten), Tokyo & Kobe (Bach, Johannespassion), Eisenach (Bachkantaten), Krakau (italienische Barockmusik), Utrecht (Josquin), Basel (Gabrieli), Leipzig (Bachfest), Bern (Brahms, Deutsches Requiem), Stuttgart (Bach vokal SWR2), Paris (Mozart, c-moll Messe) und Zürich (Mendelssohn, Lauda Sion) geplant.
Dominik Wörner ist Gründer des Kirchheimer VokalConsorts, des Kirchheimer BachConsorts, Mitbegründer von Sette Voci sowie Künstlerischer Leiter der von ihm in seiner pfälzischen Heimat initiierten Konzertreihe „Kirchheimer Konzertwinter“.